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Spielplan

ORCHESTRA & CHOIR OF THE AGE OF ENLIGHTENMENT

Start Ticketvorverkauf
4. Juni 2025

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Macht und Gerechtigkeit – Händels «Solomon»

In einer Zeit, in der Machtmenschen wieder Karriere machen, ist Händels «Solomon» aktueller denn je: als Sinnbild gerechter Herrschaft, die auch das Mitgefühl kennt. Hierfür schuf Händel eine seiner farbigsten Partituren mit eindrucksvollen Chorpartien. Ein ganz besonderes Klangerlebnis dank der Alte-Musik-Spezialisten aus London, dem Orchestra und Choir of the Age of Enlightenment.



MO, 20*10*25
LUZERN, 19.30 UHR

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ORCHESTER

ORCHESTRA & CHOIR OF THE AGE OF ENLIGHTENMENT

Vieles von dem, was sich jüngere Ensembles auf die Fahnen schreiben, praktiziert das Orchestra of the Age of Enlightenment (OAE) schon seit 1986: demokratisches Miteinander, Selbstverwaltung, Fokussierung auf das Künstlerische. Seinem Namen entsprechend spielt das Orchester vor allem Werke des 18. Jahrhunderts, natürlich auf historischen Instrumenten. Inzwischen hat man das Repertoire allerdings deutlich erweitert, bis zu Wagner und sogar Mahler. Die Dirigenten und Principal Artists, mit denen das OAE zusammenarbeitet, zählen zu den Besten ihrer Zunft: Sir Simon Rattle, Iván Fischer, Roger Norrington, András Schiff und John Butt, um nur einige zu nennen. Gleichzeitig versucht man, neue Publikumsschichten zu erreichen, etwa durch die populäre «Night Shift»-Reihe in ungezwungenem Ambiente. 2020 zog das Orchester auf den Campus einer Schule in Nordlondon, mit der man regelmässig künstlerische Projekte erarbeitet.


DIRIGENT*IN

JOHN BUTT

Neben András Schiff, Sir Simon Rattle und Iván Fischer zählt John Butt zu den Principal Artists des Orchestra of the Age of Enlightenment. Diese Auszeichnung kommt nicht von ungefähr, hat sich der Brite doch schon seit den Achtzigern einen Namen als Barockspezialist gemacht. Er ist Leiter des Dunedin Consort, des wohl wichtigsten schottischen Barockensembles, das für seine Aufnahmen zahlreiche Preise erhielt, etwa den Gramophone Award für Händels «Messias». Butt selbst spielte zahlreiche Alben mit Orgel- und Cembalomusik ein, darunter Bachs Wohltemperiertes Klavierwerk und das komplette Orgelwerk von Elgar. Neben seiner Arbeit als Dirigent und Solist hat er sich auch als Musikwissenschaftler und Buchautor mit dem Spezialgebiet Bach hervorgetan und lehrt seit 2001 an der Universität Glasgow.


SOLIST*IN

SOFIA KIRWAN-BAEZ

«El Sistema», das berühmte venezolanische Musikprojekt, hat viele talentierte Instrumentalist*innen hervorgebracht, aber mit Sofia Kirwan-Baez auch eine exzellente Sopranistin. Nach Geigen- und Klavierstudium setzte sie alles auf den Gesang und verlegte hierfür ihren Lebensmittelpunkt nach England. Mit Erfolg, wie diverse Förderprogramme und Wettbewerbspreise, etwa der renommierte Kathleen Ferrier Award, belegen. Mittlerweile stand Kirwan-Baez nicht nur als Rosina («Barbier von Sevilla») und Eurydice («Orpheus in der Unterwelt») auf der Opernbühne, sondern sang auch die Solopartien im Deutschen Requiem, in Monteverdis Vespern und Mahlers 4. Sinfonie. Zudem feierte sie ihr Wigmore-Hall-Debüt und brachte ihre erstes Album heraus. Und, nicht zu vergessen: Auch im Jazz-Bereich ist sie erfolgreich, sängerisch wie am Klavier.

HELEN CHARLSTON

Für den erfolgreichen Start in eine musikalische Karriere gibt es kaum etwas Besseres als die Ernennung zum New Generation Artist der BBC. Die britische Mezzosopranistin Helen Charlston absolvierte das dreijährige BBC-Förderprogramm ab 2021, mit Gastspielen bei zahlreichen Orchestern der Insel, die sie unter anderem. in die Londoner Wigmore Hall führten. Mittlerweile hatte sie europaweit Auftritte, im Concertgebouw Amsterdam etwa, bei den Händel Festspielen Halle und in der Berliner Philharmonie. Neben dem Oratorienfach liegt Charlston besonders das Lied am Herzen: Während der Corona-Pandemie gab sie das «Isolation Songbook» in Auftrag. Und ihr Konzeptalbum «Battle Cry» mit zeitgenössischen und barocken Lautenliedern gewann 2023 sowohl einen Gramophone Award als auch den Gesangspreis des BBC Music Magazine.

HUGO HYMAS

Wie so viele seiner Altersgenossen war der britische Tenor Hugo Hymas zunächst als Chorsänger aktiv, und zwar in seiner Heimatstadt Cambridge. Seit seinem Wechsel nach London vor gut zehn Jahren ist er zu einem festen Bestandteil der Alten-Musik-Szene geworden, mit regelmässigen Auftritten unter John Eliot Gardiner, William Christie, Kristian Bezuidenhout und Philippe Herreweghe. Bachs h-Moll-Messe, die Passionen, dazu die Opern und Oratorien von Händel machen seinen künstlerischen Schwerpunkt aus. Mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment war er mehrfach auf Europa-Tournee, mit den English Baroque Soloists präsentierte er Monteverdi-Opern in New York. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Aufnahmen von Händels «Semele» und Bachs Magnificat, beides unter Gardiner.

FLORIAN STÖRTZ

Florian Störtz ist in der Gegend von Trier aufgewachsen, aber schon geraume Zeit in London ansässig. Hier wurde er ins Rising-Star-Programm des Orchestra of the Age of Enlightenment aufgenommen, von hier aus trat er zusammen mit Ensembles wie The English Concert, dem Scottish Chamber Orchestra oder dem Monteverdi Choir auf. Internationales Aufsehen erregte Störtz 2023, als er gleich mehrere Wettbewerbe für sich entscheiden konnte: die Handel Singing Competition, den Helmut Deutsch Liedwettbewerb und den Pariser Prix de mélodie. Neben dem barocken Repertoire singt der Bass-Bariton auch Musik des 20. Jahrhunderts, Britten, Strawinski und Bernstein etwa oder Duruflés Requiem. In Vorbereitung ist ausserdem sein Debüt-Album an der Seite der Pianistin Alexandra Myslek.


PROGRAMM

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL: «SOLOMON». ORATORIUM IN DREI TEILEN

«Solomon» zählt zu den späten Oratorien Händels, uraufgeführt im März 1749. Auf den ersten Blick wirkt das Stück wie eine biographische Abhandlung über den legendären biblischen König Salomo, der in vier verschiedenen Lebenssituationen dargestellt wird: als Erbauer eines Tempels und liebender Gatte, als gerechter Richter sowie als Staatsmann. Besonderen Wert legt Händel auf die Gestaltung der Chöre, die er teilweise achtstimmig oder doppelchörig auffächert. Im letzten Akt des Oratoriums wird der Chorgesang selbst zum Thema: Um seiner Besucherin, der Königin von Saba, die Macht der Musik zu demonstrieren, lässt Solomon den Chor unterschiedliche Empfindungen darstellen. Nach Freude, Kampfeslust und Klage hat die Friedenssehnsucht das letzte Wort. Und damit lässt sich «Solomon» auch als Appell für ein friedvolles Miteinander verstehen, gerichtet an den aktuellen König Georg II., der sein Land jahrelang in bewaffnete Auseinandersetzungen geführt hatte. Ob es an dieser Botschaft lag oder an der ungemein fantasievollen, farbenreichen Musik mit dem berühmten «Einzug der Königin von Saba» zu Beginn des 3. Akts – «Solomon» jedenfalls wurde ein grosser Erfolg für den Komponisten.


Migros-Kulturprozent-Classics ist Teil des gesellschaftlichen Engagements der Migros-Gruppe: 
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